Wahlkampf und Fairness Warum Haltung keine Schwäche ist

27.05.2025

„Demokratie ist kein Kampf um Schlagzeilen – sondern das Ringen um das Beste für die Menschen.“
— Anissa Saysay, Bürgermeisterin für Dormagen

Wahlkampf. Kaum ein anderes Wort klingt so widersprüchlich. Auf der einen Seite steht „Wahl“ – der Inbegriff demokratischer Freiheit, der Ausdruck von Mitbestimmung und Vertrauen. Auf der anderen Seite „Kampf“ – laut, konfrontativ, manchmal auch gnadenlos.

Aber worum geht es in der Politik wirklich?

Demokratie ist kein Showkampf um Aufmerksamkeit. Sie lebt vom Austausch, vom Ringen um die besten Ideen. Vom Dialog auf Augenhöhe – nicht vom Schlagabtausch um jeden Preis. Wenn sich der politische Wettbewerb immer stärker auf persönliche Angriffe, Spaltung und mediale Inszenierung konzentriert, verlieren wir das aus dem Blick, worum es eigentlich gehen sollte: die Menschen.

Fehler sind menschlich – Fairness ist Haltung

Natürlich passieren auch in der Politik Fehler. Das ist menschlich.
Aber wenn ein einfacher Tippfehler – aus 0,5 Milliarden werden in einem Satz 1,5 Milliarden – zur Schlagzeile wird, obwohl der Fehler offen zugegeben und korrigiert wurde, dann stellt sich eine ernsthafte Frage:

Wollen wir eine Fehlerkultur, in der man sich verbessern darf? Oder eine Aufmerksamkeitskultur, in der wir auf Ausrutscher warten – und dann gnadenlos zuschlagen?

Wir sollten nicht auf Entgleisungen hoffen, sondern auf Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Verantwortung für Inhalte. Für Lösungen. Für ehrliche Politik.

Jung, weiblich, klar in der Haltung

Ja, ich bin eine junge Frau in der Politik.
Und nein, ich sehe das nicht als Nachteil.
Denn Klarheit, Empathie und der Blick fürs Ganze sind keine Schwächen – sondern Führungsstärke mit Haltung.

Ein fairer Wahlkampf bedeutet für mich:
- Politischen Gegnern mit Respekt zu begegnen
- Die Sache in den Mittelpunkt zu stellen – nicht die Person
- Kritik zu äußern, aber nie entmenschlichend
- Den Mut zu haben, für das einzustehen, was richtig ist – auch wenn es unbequem ist

Ehrliche Politik ist kein Auslaufmodell

Wir brauchen nicht noch mehr Strategen.
Wir brauchen Menschen mit Haltung. Mit Ideen, die aus der Mitte der Gesellschaft kommen – nicht aus Parteizentralen oder PR-Agenturen.

Ich bin in die Politik gegangen, weil ich daran glaube, dass man mit Anstand, Verstand und Klarheit nicht nur eine Wahl gewinnen kann –
sondern auch das Vertrauen der Menschen.

Mein Fazit

Politik darf streiten. Sie muss sogar streiten – um das Beste für die Gesellschaft zu erreichen.
Aber sie darf dabei nicht die Würde verlieren. Nicht die Menschlichkeit. Und schon gar nicht die Anständigkeit.

Fairness ist kein Luxus. Sie ist Grundbedingung für Vertrauen.
Und Vertrauen ist das Fundament unserer Demokratie.